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Interview zur Nachhaltigkeit mit H. R. Schweizer

Zum Bericht R.I.O. Management Forum, Referent H.R. Schweizer

Bild und Text: Ernst Schlatter

Im folgenden Interview vom 22. November 2003 äussert sich Hans Ruedi Schweizer als Unternehmer zu Fragen im Zusammenhang mit der Abstimmung vom 30. November zu den drei Kirchenvorlagen.

Ernst Schlatter, Reporter Nach dem Lesen der Kolumne von Nationalrat Hans Kaufmann, SVP, im Anzeiger vom 31. Oktober 2003 unter dem Titel "Wirtschaftsfeindliche Kirchensteuern" interessiert es mich, was Sie als Unternehmer dazu sagen, dass der Staat den Kirchen das Recht gibt, auch für juristische Personen Steuern zu bekommen ?

Hans Ruedi Schweizer Ich bin überzeugt, dass diese Steuern zu Recht bestehen, denn die Kirchen erfüllen in unserer Gesellschaft wichtige Aufgaben.

Eschla Worin sehen Sie denn die Leistungen der Kirchen?

H.R.Schweizer Die Kirchen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wertbildung in unserer Gesellschaft, zur Aus- und Weiterbildung vieler Gruppen und zur Lösung von Problemen im sozialen Bereich. Das sind wichtige Aufgaben, die die Kirchen zusammen mit dem Staat und der Wirtschaft erfüllen.

Eschla Reicht es dann nicht, was Staat und Kirche tun?

Schweizer Diese Arbeitsteilung hat sich im Lauf der Zeit entwickelt und ist ein Teil unserer Kultur.
Ich möchte aber betonen, dass wir alle Verantwortung für die Wirtschaft, die Umwelt und das Soziale tragen müssen, damit wir eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft haben: also die Wirtschaft, der Staat und die Kirchen.

Eschla Welches sind denn aus Ihrer Sicht besonders wichtige Aufgaben der Kirchen?

Schweizer Dazu gehören sicher Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Beratungsangebote, Treffpunkte, Informationskampagnen und Projektunterstützung; hier und in der Dritten Welt.

Eschla Gibt es heute besondere soziale Aufgaben für die Kirchen?

Schweizer Damit die wirtschaftliche Globalisierung nachhaltig ist, braucht es klare Leitplanken für die Umwelt und die sozialen Fragen: z.B. Mindestlöhne, Chancengleichheit, Ziele im Energiebereich und Umweltschutz. Dies aufzuzeigen und zugleich Benachteiligten Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, ist wichtig.

Eschla Oft wird den Kirchen vorgeworfen, sie mischten sich in politische Angelegenheiten ein. Was meinen Sie zu dieser Behauptung?

Schweizer Ich sehe das nicht so. Es ist sogar eminent wichtig, dass Organisationen wie HEKS oder Caritas auf die Probleme bei uns und in der Dritten Welt hinweisen und dass die Kirchen die weltweit immer grösser werdenden Unterschiede zwischen Reich - Arm, Nord - Süd aufzeigen und am Erarbeiten von Lösungen teilhaben. Sowohl im ökologischen als auch im sozialen Kontext sehe ich hier eine nachhaltige Aufgabe der Kirchen.

Eschla Wie sehen Sie die Stellung der Ausländer in der Schweiz?

Schweizer Ich möchte wieder einmal an den Satz von Max Frisch erinnern: "Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen." Damit es den Ausländern und uns zusammen gut geht, braucht es die Möglichkeit zur Integration und Mitwirkung in unserer Gesellschaft, aber auch die Möglichkeit zum Leben der eigenen Kultur.

Eschla Sie werden also am 30. November 3 x Ja zu den Kirchenvorlagen in die Urne legen?

Schweizer Ja, mit Überzeugung.

Eschla Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Ernst Schlatter, Reporter	Nach dem Lesen der Kolumne von Nationalrat Hans Kaufmann, SVP, im Anzeiger vom 31. Oktober 2003 unter dem Titel "Wirtschaftsfeindliche Kirchensteuern" interessiert es mich, was Sie als Unternehmer dazu sagen, dass der Staat den Kirchen das Recht gibt, auch für juristische Personen Steuern zu bekommen ?
Hans Ruedi Schweizer	Ich bin überzeugt, dass diese Steuern zu Recht bestehen, denn die Kirchen erfüllen in unserer Gesellschaft wichtige Aufgaben.
Eschla	Worin sehen Sie denn die Leistungen der Kirchen?
H.R.Schweizer	Die Kirchen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wertbildung in unserer Gesellschaft, zur Aus- und Weiterbildung vieler Gruppen und zur Lösung von Problemen im sozialen Bereich. Das sind wichtige Aufgaben, die die Kirchen zusammen mit dem Staat und der Wirtschaft erfüllen.
Eschla	Reicht es dann nicht, was Staat und Kirche tun?
Schweizer	Diese Arbeitsteilung hat sich im Lauf der Zeit entwickelt und ist ein Teil unserer Kultur. Ich möchte aber betonen, dass wir alle Verantwortung für die Wirtschaft, die Umwelt und das Soziale tragen müssen, damit wir eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft haben: also die Wirtschaft, der Staat und die Kirchen.
Eschla	Welches sind denn aus Ihrer Sicht besonders wichtige Aufgaben der Kirchen?
Schweizer	Dazu gehören sicher Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Beratungsangebote, Treffpunkte, Informationskampagnen und Projektunterstützung; hier und in der Dritten Welt.
Eschla	Gibt es heute besondere soziale Aufgaben für die Kirchen?
Schweizer	Damit die wirtschaftliche Globalisierung nachhaltig ist, braucht es klare Leitplanken für die Umwelt und die sozialen Fragen: z.B. Mindestlöhne, Chancengleichheit, Ziele im Energiebereich und Umweltschutz. Dies aufzuzeigen und zugleich Benachteiligten Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, ist wichtig.
Eschla	Oft wird den Kirchen vorgeworfen, sie mischten sich in politische Angelegenheiten ein. Was meinen Sie zu dieser Behauptung?
Schweizer	Ich sehe das nicht so. Es ist sogar eminent wichtig, dass Organisationen wie HEKS oder Caritas auf die Probleme bei uns und in der Dritten Welt hinweisen und dass die Kirchen die weltweit immer grösser werdenden Unterschiede zwischen Reich - Arm, Nord - Süd aufzeigen und am Erarbeiten von Lösungen teilhaben. Sowohl im ökologischen als auch im sozialen Kontext sehe ich hier eine nachhaltige Aufgabe der Kirchen.
Eschla	Wie sehen Sie die Stellung der Ausländer in der Schweiz?
Schweizer	Ich möchte wieder einmal an den Satz von Max Frisch erinnern: "Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen." Damit es den Ausländern und uns zusammen gut geht, braucht es die Möglichkeit zur Integration und Mitwirkung in unserer Gesellschaft, aber auch die Möglichkeit zum Leben der eigenen Kultur.
Eschla	Sie werden also am 30. November 3 x Ja zu den Kirchenvorlagen in die Urne legen?
Schweizer	Ja, mit Überzeugung.
Eschla	Ich danke Ihnen für dieses Gespräch.