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Sehr geehrte Damen und Herren
Hoppla, das kann ja nicht sein, dass ausgerechnet ein Schlüsselwort des Zürichdeutschen in der vorgelegten
Übersetzung nicht verwendet wird:
Ein richtiger Zürcher Bub hat nicht ein Messer, ja nicht einmal ein Sackmesser bei sich, sondern einen HEGEL.
Davon hat er ja auch seinen Übernamen: ZÜRIHEGEL.
Dann noch zur Orthographie: läär und wäär ist nicht richtig, respektive eben “lätz”! Hochdeutsches
leer wird auf Zürichdeutsch als lèèr gesprochen, also mit halboffenem e – so wie in der Standardsprache
das ä (Träger, hängen) oder im Französischen das è mit accent grave (mère, règle)
ausgesprochen wird.
Bei “Seligkeit” und “umetreit” ist es nochmals “lätz”. Diese Wörter werden mit überoffenem ä
gesprochen, eine Klangfärbung, die ein Bundesrepublikaner nicht kennt. Die beiden Wörter müssten
Seeligkäit und umeträit gesprochen werden. - Diese dreifache Trennung des e-Lautes gibt es nur in Zürich
und Umgebung. Ostschweiz, Zentralschweiz und Bernerdialekte haben nur 2 Variationen:
Standardsprache |
See |
Markt |
Regen |
Berndeutsch |
See |
Märit |
Räge |
Ostschweiz |
See |
Mèèr(k)t |
Rège |
Zürichdeutsch |
See |
Mèèrt |
Räge oder Rääge |
Mit eme hèèrzliche Gruess vom Zürisee!
Chlaus Walter / WALTER-VERLAG Meilen (mit Schwergewicht Zürichdeutsch!)
Meine Variante von der Mitte des Zürichsees, rechtes Ufer:
Mim Bueb sin Hosesack Zürichsee-Dialekt |
En alti Chäpslipischtole es Portmenee, natürlich lèèr En Bleischtift (früher auch: es Bleiwiis) und es Stückli Chole Es Naastuech, wo gärn suber wèèr, |
Es gröönelig-grüens Stuck Kandiszucker, En Chlee, vierblettrig und verblüet (kein h als Dehnung!) En Hegel und e Hampfle Chlüüre Es Loos, wo sicher nüme ziet, (kein h als Dehnung!) |
Zündhölzli und es Niele-Zwiigli (alle Dehnungen durch Verdopplung) Es Bileet uf de Münschterturm, (Möischerturm) E Lupe-n und es Muulörgeli und z'underscht nu en Rägewuurm (No im Tösstal) |
Was sonen Chnopf – s isch fascht es Wunder-- (Apostrophe werden nicht mehr verwendet) nöd alles mit sich umeträit! En Sack voll Gnoosch, Dräck und Plunder? (ich würde schreiben Gnuusch) En Sack voll Buebe-Seligkäit! |