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Einkaufen auf dem Bauernhof

Warum sollte ich denn auf dem Bauernhof einkaufen?

Haben Sie sich das nicht auch schon einmal gefragt? Das Einkaufszentrum hat doch so schöne Äpfel und erst noch alles andere dazu.

Und dann.. die Bäuerin stören, ob die gerade Zeit hat für mich? Sicher ist sie am misten und es nervt sie, wenn immer wieder jemand reintrampt. Wenn man einfach etwas nehmen kann und das Geld in ein Kässeli legen muss - klauen da nicht viele? Oder bezahlen zuwenig? Ob das überhaupt noch rentiert?

Alle reden von den glücklichen Hühnern, aber wenn ich dann 50-60 Rappen für ein Ei bezahlen muss, muss ich dann mit dem Huhn persönlich bekannt sein? Wenn auf der Packung steht: Bodenhaltung, dann sollte mir das doch reichen! Dann sind die Viecher doch sicher nicht in Drahtkäfigen und mit dem Boden ist doch sicher die Erde im Garten gemeint??? Oder etwa nicht?

Nein, ich kann Ihnen sagen, es ist nicht die Erde im Garten. Und ich bin persönlich bekannt mit den Hühnern, die "meine Eier" legen. Und ich bin persönlich bekannt mit den Bauern, bei denen ich Eier und Äpfel kaufe.

Und was kaufe ich denn noch auf dem Bauernhof? Mal überlegen.....

Eier, Äpfel, am liebsten noch eine Sorte dazu, die ich noch nicht kenne, das ist doch viel interessanter. (Säuliämtler-Apfelsorten-Verzeichnis)
Sollte übrigens in Ihrem Garten ein Apfelbaum Platz haben, warum machen Sie nicht einen
10-Sortenbaum, so haben Sie den ganzen Herbst Äpfel und immer wieder neue.
Kartoffeln, da ist noch Erde dran, die halten im Keller einige Wochen.
Himbeeren natürlich, denn aus dem Kühler kann ich die Dinger nicht essen - "meine" Bäuerin stellt mir immer ein Kistchen auf die Seite. Dann sind sie nicht so pampig und mit Rahm oder Joghurt einfach Spitze. Natürlich die Heidelbeeren! Probiert einmal die Heidelbeeren mit etwas saurem Halbrahm und Knusperkleie, nach Geschmack zuckern - das ist das Leben!
Und dann die Baumnüsse. Da bin ich eigen. Die habe ich nämlich gerne frisch. Und mit frisch meine ich frisch ab dem Baum, so dass man noch die Häutchen abziehen muss. Immer im Herbst habe ich 2 Wochen lang braune Finger.... jetzt wisst ihr wieso.
Birnen natürlich und Zwetschgen. Die kann man beim Bauern nämlich probieren. Und wirklich die Süssen kriegen - zu einem Preis!, billiger als im Grossmarkt, halt nur genau zu der Zeit wo sie reif sind - aber was will ich mehr? Frisch, reif und lecker.. so soll es schmecken!
Dann.. die MIRABELLEN! Wo kriege ich die sonst noch? Nur noch beim Spezialisten. OK, nichts gegen den Spezialisten (obere Bahnhofstrasse in Affoltern a.A.), der ist auch nett und besorgt mir gerne meine Extrawürste (letztes Jahr z.B. die frischen Cornichons), aber.. er ist halt schon merklich teurer als der Bauer.

Natürlich gibt's auch einen Schwatz mit der Bäuerin, wenn sie Zeit hat (habe mir sagen lassen, das sei nicht Stören, sondern Unterhaltung). Man kann nach den Produktionsmethoden fragen, sich die Herkunft der Produkte direkt ansehen, etwas, das nicht mehr 100%ig ist, zum billigeren Preis kaufen (wird bei mir zu Apfelmus oder Konfitüre).
Viele Bauern produzieren nicht so grosse Mengen, dass sie an den Grossmarkt gehen können damit, und es gibt auch immer Ausschuss, der etwas zu gross oder klein geraten, aber sonst noch tadellos ist. Für viele Bauern ist es sehr schwierig, z.B. Apfelsorten modegerecht zu pflanzen. Die Bäume brauchen Jahre und der Geschmack des Publikums ändert sich schnell. Hochstammobst ist mühsamer und unrentabler. Aber... wenn Sie jetzt halt doch wieder einmal einen Suurgrauech geniessen wollen oder einen Klarapfel direkt ab Baum!

Der Weihnachtsbaum, der neben mir steht, ist auch vom Bauer - Blick nach links, nein er nadelt noch nicht (3.1.03).
Tannäste, zum Zudecken, Kompost für meine Rosen, Finnenkerzen fürs nächste Fest.
Was gibt's denn noch? Ah ja, die frische Milch, den Rahm, die Würste, Hasenfleisch und -fell, die Mostbröckchen, Konfitüren, Honig, Eingemachtes, Gedörrtes.
Saure Dörräpfel, ich habe sie lange nicht mehr bekommen, erst die letzten Jahre wieder vom Bauern. Und dann... der Zwetschgenlikör, die anderen Liköre, die Schnäpse. Auch das kann ein Bauer liefern.
Brennholz und ev. Gemüse aus dem Garten, Zwiebeln, die letzten Jahre immer mehr Kürbisse, Zuckermais (wobei ich einmal wieder den Futtermais lieber habe, und beim Bauern auch günstig bekomme - nicht klaue!)
Jetzt denkt ihr sicher, ich bin übergeschnappt, wenn ich Euch sage, was ich noch kaufe: Weizen oder Dinkel. Allerdings ist das schon schwieriger. Den muss ich nämlich vorbestellen. Meist nehme ich 20 Kilo. Und ich bekomme ihn nur dreschfrisch. Also "noch verunreinigt" mit Spelzen und Rückständen aus dem Feld. Zuerst muss ich mich also hinsetzen und ihn etwas verlesen und nachtrocknen lassen (Achtung: Katzen gehen da gerne hinein, halten das für Katzenstreu!!!). Aber... er ist massiv billiger als im Laden. Ich hole ihn immer in einem alten Kopfkissenbezug. Und selbstgebackenes Vollkornbrot mit frischgemahlenem Weizen (Weizen nie länger als 2 Stunden im Voraus mahlen, wegen dem Kleber und den Vitaminen), die selbstgemachten Teigwaren..... *schwärm.
Klar kann man auch Bauernbrot kaufen. Was habe ich noch vergessen?
Eigentlich ist mein Einkauf schon vollständig, ich muss gar nicht mehr in den Laden, habe ja alles für einen guten und währschaften Znacht. Und am Sonntag gibt's noch frische Blumen auf den Frühstückstisch mit dem selbstgebackenem Brot, der frischen Butter, der Konfitüre, die noch nach Früchten schmeckt, dem Honig der danach riecht, woher der Pollen kam, der Milch, den Eiern, dem Speck und zum Nachtisch den frischen Früchten an frischem Rahm. Zum Znacht das Fleisch von glücklichen Kühen zu Bratkartoffeln mit Kürbissuppe und zum Trinken Süssmost.

Oh.. ich muss noch schnell in den Laden... mit fehlt der Zucker über die Beeren...... (übrigens Zuckerrüben sind gekocht nicht lecker)

Wo kaufe ich denn ein:

Fam. U. Suter, Winkelhalde, Mettmenstetten - 24 h Automat
Fam. Keller, Schürenweid, Mettmenstetten - viele Apfelsorten
Fam. Roth, Bonstetten - sehr proper
Fam. Locher und Wettstein, Bonstetten
Fam. H. Stähli, Zwillikon - 9-11.30, 16-18, Sa 9-15 (Do na geschossen)
Maja und Jean-Jeacques Duperrex in Knonau/Uttenberg - Hoflädeli
Liste der Bonstetter Hofläden

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Wer hat denn das wieder geschrieben? Wer ist so näusig und hat immer Spezialwünsche?

Die Autorin heisst Jacqueline Roos, lebt in Hedingen und bekennt sich schuldig.