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Kinder haben Rechte
Impulstag zum Kinderrechtstag in Aeugst
Offizieller Kinderrechtstag war der 20. November. Am vergangenen Dienstag, 23. November beschäftigten sich
die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse von Aeugst mit der Wanderlehrerin von "pro juventute",
Sandra Fey aus Hedingen, während dem ganzen Tag auf verschiedenste Weise mit dem Thema der Kinderrechte.
Von Ernst Schlatter
Am 20. November 1989 wurde von UNO-Vollversammlung die Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet.
Dieses Jahr - 15 Jahre nachher - wurden über 150 Kinder aus neun Mittelstufenklassen des Kantons Zürich
durch speziell ausgebildete Wanderlehrkräfte auf spielerische Weise an die UNO-Kinderrechtskonventionen herangeführt.
pro juventute leistet damit einen Beitrag zur politischen Bildung der Schülerinnen und Schüler. Eigentlich
schade, dass sich nicht mehr Klassen das Angebot von pro juventute leisten konnten.
Sorgfältige Vorbereitung
In einem Vorgespräch orientierte Sandra Fey die beiden Lehrkräfte (Jacqueline Erne und Ernst Langenegger
führen die 29 (!) Schülerinnen und Schüler umfassende 5. Klasse in Aeugst) über die Inhalte
des Impulstages sowie über weiterführendes Unterrichtsmaterial, welches in einem Lehrerdossier zusammengefasst
ist. Auch die Eltern waren vorgängig schriftlich über den Inhalt des Tages orientiert worden.
Abwechslungsreicher Impulstag
Am vergangenen Dienstag nun - dem sogenannten Impulstag - gelang es Sandra Fey (sie ist Lehrerin mit einem Teilpensum
Englisch an der Oberstufe Hedingen), auf engagierte, fröhliche Weise mit fundiertem Hintergrundwissen die
Kinderrechte in Verbindung mit dem Alltag der Kinder zu bringen.
So abstrakte Begriffe wie "Recht auf Schutz, auf Meinungsäusserung, auf Überleben, auf Förderung
und Entwicklung" wurden anhand von einfachen Situationen in Kleingruppen erst erarbeitet und dann als Spielszenen
der ganzen Klasse vorgetragen: Es galt dann, die gespielte Situation einem der Kinderrechte zu zuordnen. Die Aeugster
Schülerinnen und Schüler fanden sich schnell in die lebensnahen Situationen ein. Es war zu spüren,
dass sie diesen etwas andersartigen Unterricht schätzten (Kasten: Schüleräusserungen zum Impulstag)
Fragen wie: "Was brauchst du, um mitreden und mitgestalten zu können? Wovor musst du geschützt werden?
Was brauchst du, um dich entfalten zu können?" kamen so anschaulich zur Sprache.
Wertvolle Informationen
Am Schluss des Morgens gab Sandra Fey einige ganz praktische Tipps für Schülerinnen und Schüler,
falls sie sich mit einem Problem an eine Fachperson wenden möchten: Das Sorgentelefon Telefonnummer 147 und
die Internetseite www.tschau.ch wurden empfohlen. Lehrer Ernst Langenegger machte gleich die Probe aufs Exempel,
startete den Mac und las aus der Internetseite das Beispiel einer Frage und die entsprechende Antwort des Beraters.
(Kasten: Beratungs- und Kontaktstelle für Kinder und Eltern im Bezirk Affoltern).
"Kinder, die schon früh gelernt haben, dass sie selber und ihre Anliegen ernst genommen werden, sind
sich später als Erwachsene eher ihrer staatsbürgerlichen Verantwortung für das Gemeinwesen bewusst",
so wird Peter Hug, Leiter des Jugendsekretariats Affoltern in der Pressedokumentation zitiert.
Finanzierung
Das Angebot für diesen Kinderrechtstag wurde durch den Fonds für Menschenrechte gegen Rassismus finanziert.
Dadurch wurde die Produktion der diversen Materialien sichergestellt. Die Kosten für die Wanderlehrkräfte
wurden durch die Bildungsdirektion des Kantons und die Schulgemeinden getragen.
Dank der breiten Unterstützung von Bund und Kanton kann das Projekt nach dieser ersten Umsetzungsphase im
Kanton Zürich voraussichtlich auch in anderen Kantonen realisiert werden.
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