DIE
ALTERNATIVE für ihr Qualitätsmanagementsystem zertifiziert
Der "Verein für umfassende Suchttherapie" feierte im Ulmenhof, Ottenbach
Auf vergangenen Donnerstagnachmittag hatte der Gesamtleiter, Peter Burkhard, Gäste aus Behörden, Angehörige,
Mitglieder der Gönnervereinigung und Mitarbeiterinnen eingeladen, um zusammen die erfolgreiche Zertifizierung
durch das Bundesamt für Gesundheit zu feiern.
Von Ernst Schlatter
Zum ersten Mal in der langen Geschichte des "Vereins für umfassende Suchttherapie" hat DIE ALTERNATIVE
ein Zertifikat erlangt. Ihr Qualitätsmanagementsystem QuaTheDA (Qualität Therapie Drogen Alkohol) hat
somit eine wichtige Hürde genommen: Das gesamte Betreuungsnetz mit seinen neun Institutionen (siehe Kasten),
rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zirka 150 stationären und ambulanten Klientinnen und Klienten
wurde im vergangenen Dezember nach einer zweijähriger Vorbereitungsphase von der Schweizerischen Vereinigung
für Qualitäts- und Managementsysteme nach den Richtlinien des Bundesamtes für Gesundheit zertifiziert.
Somit ist die Alternative bezüglich Qualität auf dem Markt der stationären Suchttherapie-Anbieter
konkurrenzfähig.
An der kleinen Feier, verbunden mit einem "Qualitäts-Apéro", liess Peter Burkhard nicht nur
Freudentöne erklingen, sondern machte darauf aufmerksam, dass trotz der 30-jährigen Erfahrung im Suchtbereich
und trotz der nun erreichten Zertifizierung für den Verein DIE ALTERNATIVE - wie auch für alle anderen
Einrichtungen im Suchtbereich - das Überleben nicht gesichert sei, da der Bund die Verantwortung für
die finanzielle Unterstützung den Kantonen übergeben will, die Kantone aber (noch) nicht bereit seien,
sie wahrzunehmen. Das Ping-Pong-Spiel zwischen Bund und Kanton leiste daher einer enormen Unsicherheit im Therapiesektor
Vorschub. Er wünscht sich, dass das fachlich legitimierte, nun auch dokumentierte Handeln, das sie leisten,
auch von den Entscheidungsträgern nachvollzogen würde.
Lobende Worte
Barbara Meister vom Verein DIE ALTERNATIVE betrachtet den Tag der Zertifizierung als Meilenstein für alle.
Ihre langjährige Erfahrung zeigt ihr auch, dass trotz aller Veränderungen in der Therapiearbeit das Menschenbild
in dieser Institution sichtbar ist.
Urs-Christoph Dieterle von der Direktion für Soziales und Sicherheit des Kantons Zürich betonte das Interesse
seiner Stelle an der abstinenz orientierten Suchttherapie und erinnerte an die Geschichte der QuaTheDA, die schliesslich
zur Einbindung der Suchteinrichtungen in einen landesweiten Qualitätsentwicklungsprozess geführt habe,
das heisst zu Transparenz, zur Definition von verbindlichen Qualitätsanforderungen sowie zur dauerhaften Förderung
und Verbesserung der Qualität in der Suchtrehabilitation. Er garantierte die Unterstützung und gratulierte
zur Zertifizierung.
Landesweite Basis
Ueli Simmel von der Schweizerischen Koordinationsstelle für stationäre Therapieangebote (KOSTE) beim
BAG und Mitglied der Projektleitung QuaTheDA gratulierte vor allem, dass es die ALTERNATIVE geschafft habe, dass
das ganze Netz zertifiziert wurde. Er schilderte in der Folge die Ideen und deren Umsetzung im Leitfaden, der in
den Jahren 2000 und 2001 aus gesamtschweizerischen Schulungen von 90 Institutionen heraus gewachsen ist und Suchteinrichtungen
praktische Anleitungen und Hilfestellungen für eine permanente Qualitätsentwicklung zur Verfügung
stellt. Nach 30 Jahren ist somit eine gemeinsame Basis erreicht worden, in der Vergleiche möglich sind, da
auch die gleiche Terminologie verwendet werde und somit auch eine landesweite Grundlage zur Finanzierung bilde.
Nicht was wir
sagen, sondern was wir tun
Zum Schluss des offiziellen Teils wandte sich Peter Burkhard nochmals an alle Anwesenden und hob hervor, dass nun
die Ziele der Arbeit in den Institutionen der Alternative überprüf- und auswertbar geworden seien, dass
die erwünschte Wirkung in jedem Prozess darstellbar werde. Ihm sei es aber auch ein Anliegen zu betonen, dass
ihm die Zufriedenheit beim Kanton, beim Bund, den Einweisenden, dem Verein, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und den Menschen, die Hilfe erwarten, sehr am Herzen liege.
"Mit der Zertifizierung haben wir unmissverständlich dokumentiert, dass wir Qualität in unserer
Arbeit wollen und dass wir uns in den Stand versetzen wollen, die hohen Qualitätsvorgaben in Struktur und
Prozess übersetzen zu können. Dass dies möglich wird, wird allerdings schlussendlich von unseren
Politikern und von der öffentlichen Meinung bestimmt."
Im anschliessenden inoffiziellen Teil verwöhnte Ueli Dürig, der Küchenchef des Ulmenhofs, die Gäste
mit einem reichhaltigen Apéro unter dem Motto: "Qualität auch im Teller".
Bilder (eschla):
Q
für Qualität: Nachts werden die Kerzen leuchten
Peter Burkhard präsentiert das Zertifkat
Urs-Christoph Dieterle
Qualitäts-Apéro im Freien: Auch Gemeinderätin Trudi Streule, Sozialvorsteherin von Ottenbach war
unter den gratulierenden Gästen
DIE ALTERNATIVE - stellt ihre Leistungen optimal in den Dienst der Menschen mit einer Suchtproblematik - zeichnet sich durch ein hohes Bewusstsein für Qualitätssicherung- und Entwicklung aus - setzt engagierte, fachlich qualifizierte BetreuerInnen ein - erbringt kundenorientierte Leistungen - strebt kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung an - erfüllt die qualitativen Bedingungen QuaTheDA Für die Partner bedeutet dies: - Klienten wissen, dass Fachpersonen einen optimalen Therapieverlauf garantieren und dass die Arbeit nach anerkannten Massstäben ausgeführt wird - Kostenträger haben nun die Gewissheit, dass professionell gearbeitet wird - Spender haben einen Grund, Vertrauen in die Arbeit zu haben - Kunden der Werkstatt-Produkte kaufen nicht nur ein schönes Produkt. Sie haben ausserdem die Gewissheit, dass auch in den Werkstätten das QMS umgesetzt ist - Geschäftspartner arbeiten mit einer professionellen, angesehenen Organisation zusammen Die neun verschiedenen Institutionen der Alternative: Sozialtherapeutische Gemeinschaften Ulmenhof, Ottenbach und Brotegg, Frauenfeld; die Beratungs- und Nachsorgestelle Kanu, Zürich; das Rehabilitationszentrum Fischerhuus, Birmensdorf; das Kinderhaus Tipi, Birmensdorf; die Kindergruppe Fidibus, Ottenbach, die Paletti-Werkstätten, Ottenbach und die beiden Vertriebs- und Verkaufsinstitutionen Octopus und Affair in Ottenbach. Weitere Informationen unter www.diealternative.ch oder über Telefon 01 763 40 80 |