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Mut zur selbständigen Gestaltung

Konzert der "Talentbühne" der Musikschule Knonaueramt

Das erstmalig von der Musikschule Knonaueramt durchgeführte Projekt "Talentbühne" mit dem Konzert vom 10.4.2005 in der Aula Ennetgraben in Affoltern darf als voller Erfolg betrachtet werden. Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist geplant.

Von Ernst Schlatter


Esther Snozzi, welche durch das Programm führte, drückte zu Beginn ihre Freude und Dankbarkeit aus, dass sich so viele junge Musikerinnen und Musiker gewagt hatten, unter dem Titel "Talentbühne" ein anspruchsvolles Werk aufleben zu lassen und sich so der Zuhörerschaft mitzuteilen.
Die zehn fortgeschrittenen Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 20 Jahren widmen sich schon seit mehreren Jahren ernsthaft der Musik.

Mit Leidenschaft für die Musik


"Musik ist ihre Leidenschaft und sie sind fähig, Werke von Komponisten zu erfassen und mit einer eigenen Aussage zu versehen", so Katrin Mettler, die Initiantin des Projekts auf dem Programmzettel des Konzerts. Und damit hatte sie wahrlich nicht zu hoch gegriffen.
Von Anfang an war zu spüren, dass die Musikerinnen und Musiker - geprägt durch Erfahrungen im Zusammenspiel (sei es an Kammermusikprojekten oder im Orchester) - schon grosse Sicherheit im Auftreten besitzen.
Da gelingt es dem Cellisten Simon Berger die Sonate in G-Dur von Sammartini so zu interpretieren, dass die vielen Gestaltungsmöglichkeiten dieses Instruments voll zum Tragen kommen. Sein Bruder Matthias war ihm ein einfühlsamer, sicherer Begleiter am Flügel.
Nina Lutz (Violine) interpretierte Ernest Blochs "Nigun" (aus "Baal Shem" - Bilder aus dem chassidischen Leben): ein mitreissender Vortrag: auswendig spielend, in gutem Augenkontakt mit ihrem Begleiter auf dem Flügel, Mirco Bergo, bewies sie grosse instrumentale Sicherheit und Werkverständnis.
Estelle Itin (Klavier) wagte sich an den technisch anspruchsvollen "Liebestraum Nr. 3" von Liszt: die Nervosität spielte ihr leider etwas mit.

Auch Schlagzeug wird an der Musikschule unterrichtet

Vor der Pause entwickelte Philippe Morier auf dem Schlagzeug ein wahres rhythmisches Feuerwerk mit dem Stück "Set out". Er improvisierte über ein von ihm selber konzipiertes Gerüst struktureller Vorgaben.
Gawen Rouillers Interpretation von Brahms "Sonate e-Moll" zeugte von grossem Einfühlungsvermögen und technischer Sicherheit (weite Sprünge!).
Stefanie Uster (Violine), Maria Scheidegger (Violine), Lorena Leuchtmann (Viola) und Mathias Kobi (Cello) hatten sich mit Beethovens Streichquartett F-Dur ein sehr anspruchsvolles Werk vorgenommen. Trotz einiger Patzer und Unsicherheiten in der Intonation eine gelungene Darbietung. Schön bei diesem Werk ist, dass Beethoven auch der Bratsche und dem Cello wichtige gestalterische Anteile überlassen hat.
Zum Schluss spielte sich Sonja Moser (Klavier) mit Chopins weit ausholenden "Scherzo Nr. 1, h-Moll" in die Herzen des Publikums.
An dieser Veranstaltung nahmen Schülerinnen und Schüler der folgenden Musiklehrkräfte der Musikschule Knonaueramt teil: Mirco Bergo, Bettina Boller, Jonathan Brett Harrison, Katrin Mettler, Esther Snozzi, Galina Vracheva und Christian Wohlfahrt.

Bilder:

1 Nach dem Konzert: die Belohnung; rechts Esther Snozzi und Mirco Bergo. (Bild eschla)
2 Die Geigerin Nina Lutz. (Bild eschla)
3 Der Schlagzeuger Philippe Morier. (Bild eschla)
4 Die Pianistin Estelle Itin. (Bild eschla)