"D' Wält isch müed vom viele Striite "
Konzert der Aemtler Jodlerfründe in Kappel
Im wiederum bis zum letzten Platz gefüllten Gemeindesaal von Kappel boten die Aemtler Jodlerfründe zusammen
mit Gastformationen aus dem Haslital, dem Entlebuch und aus Ägeri ein abwechslungsreiches Programm in stimmungsvoller
Atmosphäre.
Von Ernst Schlatter
Symbole aus der Natur in den Texten der Jodellieder stehen meist für Gemütszustände, für Gefühle
der Heimatliebe und der Freude an den kleinen Dingen des Alltags. Das diesjährige Motto "Stei uf Stei,
fürs Gmüet" wurde denn im Saal auch fassbar ausgedrückt: "Steinmanndli" in allen
Grössen schmückten die Bühne, die Tische und die Bar.
Im "Steimanndlijuiz", einem originellen Naturjodel mit raffiniertem, fast rappartig gesprochenem Text
zur Jodelbegleitung wird denn auch klar, was damit gemeint ist: "Z'oberscht ufem Bärgspitz, Stei uf Stei
/ da staht es gäbigs Manndli ohni Bei, / isch z'friede ohne Guet und Gäld / … es ghört ihm doch
die ganzi Wält!"
Der Präsident der Ämtler Jodlerfründe, Urs Stettler konnte neben den Gastformationen und Delegationen
vieler Vereine auch Nationalrat Toni Bortoluzzi mit Gattin Kathrin begrüssen. Er schien es zu geniessen, vor
dem Beginn der wohl spannendsten aber auch anstrengenden Wintersession einen Abend mit stimmungsvoller Musik zu
erleben.
Abwechslungsreiches Programm
Den Verantwortlichen der Aemtler Jodlerfründe unter der musikalischen Leitung von Vreni Eichmann gelingt es
immer wieder, Gastformationen zur Bereicherung des Programms zu gewinnen. Dieses Mal war es der bekannte Jodlerklub
Innertkirchen, der aus dem Haslital angereist war und Jodellieder von hoher Qualität - in Inhalt und Interpretation
- darbot, so zum Beispiel der traditionelle Naturjodel "De Wildhuser": mit Ernsthaftigkeit vorgetragen
und doch erfüllt von innerer Fröhlichkeit, die ansteckte.
Das gut harmonierende Duett Vreni Eichmann und Marlies Stettler (mit der Handharmonika-Begleitung von Ernst Ostertag)
wies mit "s'Singe macht froh", "E heitri Seel" und "E Läbesrat" überzeugend
darauf hin, die schönen Stunden Tag für Tag zu geniessen und mit heiterem Gesicht, heiterer Seele und
freiem Lachen " … chasch dermit mängem plagte Mönsch au sy Seel heiter mache."
Auch leise Töne, die zu Herzen gehen
Dass beim Jodeln auch leise Töne Platz haben, zeigten die zwei Sololieder von Vreni Eichmann mit "Blyb
no es bitzli do!" von Willi Valotti und "Lysi Stunde" von Jürg Röthlisberger, das mit
der bewegenden Zeile "I myne lise Stunde git's öppis wo mit treit / i gwahre und i gschpüre e Huch
vo Ewigkeit" endet.
Das Ländlertrio Fürstein aus Hasle im Entlebuch, welches auch nach dem Konzert zum Tanz aufspielte und
die "Ägerer-Örgeli-Görls" - eine neu gegründete Mädchen-Schwyzerörgeligruppe
mit Bassgeigenbegleitung - sorgten für abwechslungsreiche Einlagen.
Der gewiefte Moderator Hans Arnold führte in seinem heimeligen Urnerdialekt mit kurzen, träfen Witzen
und Sprüchen durch das Programm, ohne sich aber in den Vordergrund zu spielen und trug damit viel zur heiteren
Stimmung bei, wie auch die Köstlichkeiten aus der von den Jodlerfrauen und weiteren Freundes des Vereins
geführten Festwirtschaft.
Den Schluss des Konzerts bildete der eindrückliche Gesamtchor mit allen Delegationen: Mit "Däheim"
von Franz Stadelmann nahm die Jodlerfamilie die ganze Mühlisaalbühne ein, und ein letztes Mal steuerte
Köbi Schneebeli die passenden Lichteffekte bei.
Interessenten, welche Freude am Gesang und guter Kameradschaft haben, melden sich beim Präsidenten, Urs Stettler,
Kappel, Telefon 01 764 14 83 oder bei der Dirigentin, Vreni Eichmann, Obfelden, Telefon 01 761 34 21. Die Proben
finden jeweils am Dienstag-Abend von 20 bis 22 Uhr in Kappel statt.
Bilder:
Die "Aemtler Jodlerfründe" unter der Leitung von Vreni Eichmann. (Bild eschla)
Der Gastverein aus dem Haslital: "Jodlerklub Innertkirchen. (Bild eschla)
Das Duett Vreni Eichmann (rechts) und Marlies Stettler mit der Akkordeon-Begleitung von Ernst Ostertag. (Bild eschla)
Die "Ägerer-Örgeli-Görls. (Bild eschla)
Der Gesamtchor mit allen Delegationen vor aufmerksamem Publikum im stimmungsvollen Mühlisaal in Kappel. (Bild
eschla)
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