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Dialog zwischen Skulpturen und Malereien

Lais Schwendener (Hausen) und Annegret Merz (Rifferswil) stellen in Glattfelden aus

Die beiden Oberämtler Künstlerinnen Lais Schwendener (Steatit- und Bronzeskulpturen) und Annegret Merz (Acryl und Mischtechnik) haben in der Galerie Quattro in Glattfelden eine sehr intime Ausstellung unter dem Motto "Dialog" gestaltet. Vernissage war am vergangenen Freitag. Die Ausstellung ist noch bis Dienstag, 31. Mai geöffnet.

Von Ernst Schlatter


Die beiden Künstlerinnen haben sich schon lange vor der Realisierung der gegenwärtigen Ausstellung auf intensive, innere Dialoge eingelassen: Auseinandersetzungen mit inneren Bildern, Vorstellungen und Konzepten, auf ein kräfte- und zeitraubendes Ringen um die Umsetzung dieser Ideen.
Die Ausstellung zeigt denn auch in diesem dialogischen Spektrum ein Abbild, das von den zärtlichen Liebeserklärungen bis zu wildesten Streitgesprächen reicht.

Dialog und Dialog-Verweigerung

Lais Schwendener stellt menschliche Skulpturen oft als Gruppe dar, in der die einzelnen miteinander kommunizieren wie bei den "Turm-Menschen" (vor dem Ausstellungslokal) oder bei den "Jungfrauen". Doch da sind auch Figuren, welche den Dialog verweigern und es so der Phantasie des Kunstbetrachters überlassen, die Figuren sprechen oder schweigen zu lassen. Als Beispiel solcher Skulpturen sei die Figur "Sei still" erwähnt, welche vielfältige Deutungen zulässt.
"Ich bin eine Suchende, die in ihrem Wirken Klärung zu finden hofft. Mit meiner Beziehung zur Natur, den mich umgebenden Menschen und deren Ausdrucksformen habe ich eine Fülle von Inspirationen zur Verfügung", so Lais Schwendener befragt nach den Ausgangspunkten zu ihren Skulpturen. "Fragen nach dem Sinn des Einzelnen und der Gemeinschaft im jeweiligen kulturellen Umfeld treiben mich um. Das Ausstellen der entstandenen Skulpturen - Heraustreten aus meinem Werkraum - bringt mir die stetige Auseinandersetzung mit meiner Arbeit."

Farben und Formen aus der Natur und eigene innere Bilder

Annegret Merz stellt bei ihren grossflächigen Malereien in Acryl und Mischtechnik auf Leinwand gerne Bildpaare dar, die zueinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig ergänzen. Als Paar gewinnen sie im Zwiegespräch an Aussagekraft, so zum Beispiel in "Twins in blue I und II" oder in den mit "zusammen" betitelten Werken.
"In letzter Zeit ist es für mich wichtig geworden, Farben und Formen aus der Natur zu schöpfen und sie mit meinen inneren Bildern zu einer neuen Komposition zusammen zu setzen. Die natürlichen Strukturen wie Stein, Fels und Landschaften inspirieren mich und regen zum Experimentieren mit verschiedenen Maltechniken an, wobei ich vorwiegend mit Acrylfarbe arbeite, die mir ermöglicht pastos und lasierend zu malen."

Beide Künstlerinnen haben schon mehrfach ausgestellt: Lais Schwendener regelmässig seit 1991 auch immer wieder an der jurierten Ausstellung der Ämtler Künstler und Annegret Merz seit 1993 vorerst mit Quiltarbeiten, dann mit Aquarellbildern. Seit 1999 stellt sie gegenstandlose Bilder in Mischtechnik aus.

Ausstellung noch bis 31. Mai

Ein Ausflug ins Gottfried-Keller-Dorf Glattfelden lohnt sich für alle Kunstliebhaber!
Die Ausstellung in der Galerie Quattro an der Gottfried Keller Strasse 14 in 8192 Glattfelden ist noch wie folgt geöffnet:
Montag bis und mit Freitag 10 bis 20 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage von 10 bis 18 Uhr. Am Sonntagsapéro vom 22. Mai werden die beiden Künstlerinnen von 11 bis 13 Uhr anwesend sein. Dauer der Ausstellung bis Dienstag, 31. Mai um 17 Uhr.

Bilder:

1 Lais Schwendener (links) und Annegret Merz in der Galerie Quattro in Glattfelden. (Bild eschla)
2 Lais Schwendener vor einer ihrer Kleinskulpturen. (Bild eschla)
3 Annegret Merz vor dem Werk "Springtime"(zweiteilig). (Bild eschla)
4 Die Skulptur "Malgé tout" (Steatit dunkelgrün) von Lais Schwendener. (Bild eschla)
5 Die Skulptur "Haus Frau" (Sandsteinguss weiss) von Lais Schwendener. (Bild eschla)
6 "Sei still" (Sandsteinguss und Gelbpigmente) von Lais Schwendener. (Bild eschla)