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Passion nach Matthäus

Zürichdeutsch

S letschte Abigmahl

(Matth. 26,1) Und am Abig isch de Jesus mit de zwölf Aposchtel an Tisch gsässe. Und wos gässe händ, her er gseit: Ich säge, was wahr isch: Eine vo Eu wird mich verrate. Und si sind ganz trurig worde, und jede hät agfange und zum Jesus gseit: Herr, bin ich's ? Er hät zur Antwort ggä: Dä wo mit mir d'Hand i d'Schüssle taucht hät, de wird mich verrate. De Mänschesohn gaat zwar dahi, wies vo ihm gschribe staat; aber wehe dem Mänsch, wo das gmacht hät. Für ihn wärs besser, wän er nie gebore worde wär. Da hät de Judas, dä wonen verrate hät, gseit: Bin ich's, Rabbi ? Und Jesus hät Antwort ggä: Du seisch es !

Wos aber am Aesse gsi sind, hät de Jesus s'Brot gno, danket und s' verbroche und a d'Aposchtel verteilt und gseit: Nämed, ässed; das isch min Liib. Und er hät de Kelch gno und danket, hät en ihne ggä und hät gseit: Trinked alli da drus, das isch mis Bluet, wo vergosse wird zur Vergebig vo de Sünde.

Ich säge eu: Ich wirde vo jetzt a nüme vo dem Gwächs vom Wiistock trinke, bis a däm Tag, won ich's neu trinke mit eu zäme i mim Vater sim Rich.

D' Nacht am Oelberg

(Matth. 26, 30) Und nach em Lobgsang sinds use gange uf der Oelberg. Da hät Jesus zu ihne gseit: I däre Nacht wärded ihr eu alle ärgere a mir. Es staht gschribe: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen". Wän ich aber wider uferstande, gang ich vor eu hi uf Galiläa. De Petrus hät zu ihm gseit: Wän sich au alli a dir würded ärgere - das mach ich sicher nöd. Jesus hät zu ihm gseit: Ich säge dir, i däre Nacht, bevor de Güggel chräiet, wirsch du mich drü mal verlügne. De Petrus hät gseit: Und wän ich mit dir stärbe müessti, wot ich dich nöd verlügne. So händ au alli ander Jünger gseit.

Da isch de Jesus mit ine zumene Hof cho wo Gethsemane heisst, und hät zu ihne gseit: Sitzed da ane, und ich gang det go bätte. Und er hät de Petrus und di zwe Söhn vom Zebedäus mit gna und hät afange truure und zage. Er hät zu ihne gseit: Mini Seel isch betrüebt bis an Tod. Blibed da und wached mit mir ! Und er isch echli witergange, hät sich uf de Bode la gheie und hät bätted und hät gseit: Min Vater, isches möglich, so söll de Kelch a mir verbii ga, aber nöd win ich will, sondern so wi Du willsch.
Woner zu sine Jünger zrugg cho isch, sind alli igschlafe gsi, und er hät zum Petrus gseit: Chönd ihr dänn nöd emal ei Stund mit mir wache ? Wached uf und bätted, dass ihr nöd in Versuechig falled. De Geist isch willig, aber s'Fleisch isch schwach.
Dänn isch er nomal ggange, hät bätted und gseit: Min Vater, wänn's nöd möglich isch, das dä Kelch a mir verbii gaat, ohni das ich en trinke, dänn söl Din Wille gscheh.
Und woner wider zu de Jünger zrugg cho isch, hät er si wider im Schlaf grunde, und ihri Auge sind voll Schlaf gsi. Da hät er si la si und isch wider ggange und hät zum dritte Mal i de gliche Worte bättet. Dänn isch er zu sine Jünger zrugg und hät gseit: Wänd ihr jetzt eifach schlafe und ruhig si ? Lueged doch, jetzt isch die Stund da, wod de Mänschesohn i'd Händ voe de Sünder übergää wird. Schtönd uf, mer wänd ga. Gsend er, da isch er, dä wo mich verratet!

Und won-er no am Rede gsi isch, da isch de Judas, eine vo de Zwölfe, und mit ihm e grossi Schar mit Schwerter und Stange, vo de Hohepriester und vo de Aeltischte vom Volk. Und de Verräter hät mit ine es Zeiche abgmacht und gseit: Dä won-ich im en Kuss gibe, dä isches, dä müender packe !
Und da isch er grad zum Jesus ane ggange, het gseit: Ich grüesse Dich, Rabbi ! und hät em en Kuss ggä.
Jesus hät zu ihm gseit: Min Fründ, warum bisch du cho ? Da sind di ander grad ane cho, händ ihri Händ an Jesus gleit und ihn packt.
Und eine vo däne, wo mitem Jesus zäme gsi sind, hät d'Hand usgstreckt, hät sis Schwert zoge, uf em Hohepriester sin Chnächt los und hät und im es Ohr abghaue. Da hät de Jesus gseit: Steck dis Schwärt wider zrugg. Will dä wo's Schwert nimmt, dä söll dur's Schwert umcho. Oder meinsch du, das ich nöd eifach min Vater chönti bitte, er söll mir me als zwölf Legione Aengel schicke ? Wie söll dän d'Schrift in Erfüllig ga ? Es mues eso ga. Und zu de Mänsche-Schare het er geseit: Ihr sind uuszoge wie zumene Mörder, mit Schwerter und Stange, zum mich fange. Und ich bi doch jede Tag bi eu gsässe, han im Tempel gleert, und ihr händ mich nöd verhaftet. Aber all das isch jetz gscheh, dass d'Schrifte vo de Prophete erfüllt wärded.- Da sind alli Jünger vo ihm wäg und gflüchtet.

Jesus bim Hohepriester

(Matth. 26, 57) Die, wo de Jesus verhaftet händ, händ en zum Hohepriester Kaiphas bracht, wo di Schriftgelehrte und di Aeltiste sich versammlet gha händ. De Petrus isch ene vo witem nachegange bis an Palast vom Hohepriester, und isch ine und isch zu sine Chnächte gsässe, das er gseht, wi das witer gaht.
Die Hohepriester und Aeltischte händ jetzt falschi Zügnis und Achlage gsuecht gäge de Jesus, das si in chönted umbringe, aber si händ nüt gfunde. Und obwohl vili falschi Züge sich gmäldet händ, händs doch nüt gfunde. Zletscht sind no zwei falschi Züge füregstande und händ gseit: Er hät gseit: Er chöni de Tempel Gottes abbräche und i drei Tag wider uufboue. Und de Hohepriester isch ufgstande und hät gseit: Gisch du kei Antwort uf das, was die gäge dich vorbringed ?
De Jesus isch still blibe. Und de Hohepriester hät gseit: Ich beschwöre dich im läbige Gott, dass du eus seisch, öb du Christus seigsch, de Sohn Gottes. Jesus hät zur Antwort ggä: Du seisch es. Aber ich säge-n eu: Vo jetzt a wird's gscheh, dass ihr de Mensche-Sohn gsend sitze zur Rechte vo de Chraft, und aacho i de Wolke vom Himmel.

Da hät der Hohepriester sini Chleider verrisse und hät gseit: Er hät Gott gläschteret ! Was bruched mir no Züge ? Gsend er, jetz händer sind Gottes-Läschterig ghört ! Was mached mer jetzt ? Sie händ gseit: Er mues d'Todesstraf ha !
Da händ's afange im is Gsicht speuze und händ en mit de Füüscht gschlage. Etlichi händem au is Gsicht ghaue und dezue gseit: Tuen eus wahr säge, wer isches, wo dich grad ghaue hät ?

De Petrus aber isch dusse-n im Hof gsässe. Da isch e Magd zu ihm ane cho und hät gseit: Du bisch au eine vo dene, wo mitem Jesus vo Galiläa zäme gsi isch. De Petrus hät vor ihne allne gloge und gseit: Ich weiss nöd, vo was du redsch. Woner aber zur Türe use ggange isch, hät en en anderi gsee und zu däne, wo da gsi sind, gseit: Dä isch doch au mit em Jesus vo Nazareth zäme gsi ! Und de Petrus hät nomal gloge und hät dezue gschwore: Ich känne dä Mänsch nöd.
Und churz nachhär sind die, wo no det gschtande sind, anecho und händ gseit: Sicher bisch du eine vo däne, dini Sprach verratet dich ja scho. Da hät er aagfange sich verfluche und schwöre: Ich käne dä Mänsch nöd. Und da hät grad de Güggel gchräiet. Da isch am Petrus in Sinn cho, was de Jesus zu ihm gseit hät: Bevor de Güggel chräiet, wirsch du mich drümal verlügne. Und er isch use ggange und hät bitteri Träne brüelet.

Jesus vor em Pilatus

( Matth. 27,1 ) Am Morge händ d'Hohepriester und di Aeltischte vom Volk Rat ghalte über Jesus, dass si ihn töded. Und si händ-en gfesslet, abgfüert und am römische Landpfläger Pontius Pilatus bracht. Das hät de Judas gseh, wo ihn verrate hät, dass er zum Tod verdammt isch, und es häten greut, und er hät die drissg Silberling den Aeltischte und Hohepriester wider zrugg pracht, und hät gseit: Ich han öppis Uebels gmacht, ich han unschuldigs Bluet verrate. Sie händ gseit: Was gat eus das aa ? Lueg doch sälber ! Und er hät die Silberling in Tämpel grüert, isch furt und hat sich sälber ghänkt.
Aber d' Hohepriester händ die Silberling gno und gseit: Es gaat nöd, das mer das Gält in Gottes-Chaschte legged, es isch Bluetgält. Und si händ sich berate und defür am Töpfer sin Acher kauft, als Fridhof für Pilger. Drum heisst dä Acher bis hüt no Bluetacher. So isch erfüllt, was de Prophet Jeremia gseit hät: "Sie haben genommen die dreissig Silberlinge, damit bezahlt war der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel., und sie haben sie gegeben um den Töpfersacker, wie mir der Herr befohlen hat".
Und de Jesus isch jetz vorem Landpfläger Pilatus gstande, und de Landpfläger häten gfröget: Bisch du de König vo de Jude ? Jesus hät gseit: Du seisch es. Und won in die Hohepriester und Aeltischte verchlagt händ, hät er eifach nüt gseit. De Pilatus hät gseit: Ghörsch dänn nöd, wie schwär si dich aachlaged ? Und de Jesus hät au ihm nöd eis Wort gseit, so dass sich de Pilatus verwunderet hät.
Ufs Oschterfäscht hi hät de Landpfläger d' Gwonet gha, am Volk en Gfangene frei z'gäh, dä wos händ wele. Es isch zu däre Zit grad en Gfangene gsi, en bsunder, wo Barabbas gheisse hät. Und wo's Volk versammlet gsi isch, hät de Pilatus zu ihne gseit: Wele wänd ihr, das ich en frei gibe; de Barabbas oder de Jesus, wos vonem säged, er seigi de Christus ? Er hät genau gwüsst, dass si ihm de Jesus us Niid bracht händ. Und woner ufem Richtstuel gsässen-isch, hät sini Frau öpper zuenem gschickt und ihm la säge: Heb nüt z'schaffe mit dem Gerächte; ich han hüt vil erlitte im Traum wägen-ihm. Aber d'Hohepriester und die Aeltischte händ s'Volk überredt, dass si um de Barabbas söled bitte, und de Jesus umbracht söll wärde. Da hät jetzt de Landpfleger zu ihne gseit: Wele wänder vo dene zwei, das ich en söli frei gä ? Und s'Volk hät gseit: De Barabbas. Und de Pilatus hät zum Volk gseit: Was söl ich dänn mitem Jesus aafange, wos vonem säged, er seigi Christus ? Und alli händ gseit: Las en chrüzige! De Landpfläger hät gseit: Was hät er dän Böses gmacht ? Da händ's immer lüter grüeft und gseit: Las en chrüzige ! Won-aber de Pilatus gsee hät, das er nüt chan uusrichte, sondern das de Lärme immer grösser worde-n isch, da hät er Wasser gno, hät sich vorem Volk d'Händ gwäsche und hät gseit: Ich bin unschuldig am Bluet vo däm Gerächte, lueged ir jetz sälber ! Da hät s'ganze Volk grüeft: Sis Bluet söll über eus und eusi Chind cho ! Da hät de Pilatus ine de Barabbas los ggä, aber de Jesus hät er la geissle und befohle, si sölled en chrüzige.

Am Chrüz

Da händ d'Chriegschnächt vom Landpfläger de Jesus zu sich is Richthus gno und sich ali versammlet, und händen abzoge und ihm en Purpurmantel aagleit, und e Dorne-Chrone gflochte und im uf de Chopf gsetzt, und es Rohr i di rächti Hand ggä, händ vor ihm d'Chnüü boge und ihn verspottet und hend gseit: Mir grüessed dich, König vo de Jude ! Und si händen agschpeuzt, händ em s'Rohr ewäg gno und em über de Chopf ghaue. Und nachdem si ihn verspotted gha händ, händ's em de Mantel wider abzoge und em sini Chleider wider aagleit und händ en furt gfüert zur Chrüzigung. Und dusse händ's en Mänsch gfunde vo Cyrene, mit dem Name Simon, und dä händs zwunge, das er am Jesus s'Chrüz treit hät. Da sinds a de Ort cho mit Name Golgotha, das isch uf tütsch: Schädelstätte, da händ's em Essig zum Trinke ggä, und woner's gmerkt hät, häter's nöd wele trinke.

Nachdem si ihn gchrüziget händ, händs sini Chleider teilt und verloset, so das de Spruch in Erfüllig gaht, wo de Prophet gseit het: "Sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen". Und si sind da gsässe und händ en ghüetet. Und obe a sim Chopf händs gschribe, warum er higrichtet wird: "Dies ist Jesus, der König der Juden".

Und mit em Jesus zäme sind zwei Mörder gchrüziget worde, eine zur Rechte und eine zur lingge Site vo ihm. Die, wo verbii ggange sind, händ gläschtere und de Chopf gschüttlet, und händ gseit: Du, wo häsch wele de Tempel Gottes abbräche und i drü Tag wider ufboue, hilf dir jetz sälber! Wän du Gottes Sohn bisch, dän stig abe vom Chrüz. Au d'Hohepriester samt de Schriftgelehrte und Aeltischte händ über ihn gspottet und gseit: Andere hät er ghulfe, aber sich sälber chaner nöd hälfe. Wän er de König vo Israel isch, dänn söll er vom Chrüz abestige, und mir wänd em glaube. Er hät uf Gott vertraut; dä söl en jetzt erlöse, wen er Lust hät, wil er ja gseit hät: Ich bin Gottes Sohn. Ebeso händ au d' Mörder über ihn gläschteret, wo mit ihm am Chrüz gsi sind. Und vo de sächste bis zur nünte Stund ich e Finsternis übers ganze Land gange, und um die nünti Stund hät de Jesus lut gschroue und grüeft: Eli, Eli, lama asabthani ? - uf tütsch: Min Gott, warum häsch du mich verlah ?
Etlichi, wo da gschtande sind und das ghört händ, händ gseit: Er rüeft am Elias. Und da isch grad eine gange, häd en Schwamm gholt, mit Essig gfüllt, hät en ufes Rohr gsteckt und am Jesus z'trinke ggä. Di andere händ gseit: Nei, mer wänd luege, öb der Elias chunt und ihm hilft. Aber de Jesus hät nomal lut gschroue und isch gstorbe.

Jerusalem

(Matth. 27, 51) Und lueged da: De Vorhang im Tempel isch in zwei Stuck verrisse vo obe bis une, und d'Erde hät bebet, und d'Felse häts verrisse, und d'Gräber sind uufgange, und vili Heiligi, wo da gschlafe händ, sind ufgstande, und sind us de Gräber use nach siner Uferstehig und sind i di heiligi Stadt cho und vilne erschine.
Aber de Hauptme und die wo bin ihm gsi sind und de Jesus bewacht händ, sind verschrocke, wo sie das Erdbebe und die andere Zeiche gsee händ, und händ gseit: Das isch würklich Gottes Sohn gsi ! Und es sind au vili Fraue da gsi, wo vo witem zueglueget händ, und vorher am Jesus nach gfolget sind us Galiläa, und im dienet händ. Under ihne isch d'Maria Magdalena gsi, und d' Maria, Mueter vom Jakobus und Joses, und d' Mueter vo de Zebedäus-Söhn.
Am Abig aber isch en riiche Ma cho, vo Arimathia, wo Joseph gheisse hät und au en Jünger vo Jesus gsi isch.. Er isch zum Pilatus gange und hät en gfröget, öb er de Körper vom Jesus chan ha. De Pilatus hät befole, sie sölled en gä. Und de Joseph hät de Todti gno, in reini Linwand iigwicklet und en i sis eigene, neue Grab gleit, won er hät la in en Felse haue. Dänn hät er en grosse Stei vor's Grab gwälzt und isch furt ggange. D' Maria Magdalena und die anderi Maria sind da blibe und as Grab gsässe.
Am andere Tag sind d'Hohepriester und Pharisäer alli zum Pilatus cho und händ gseit: Mir händ dra tänkt, dass de Verfüerer gseit hät, won er no gläbt hät: Ich will nach drü Tag uferstaa. Darum befiehl, das mer das Grab söli bewache bis an dritte Tag, das nöd sini Jünger chömed und stähled und dänn zum Volk säged: Er isch uferschtande vo de Todte - und so de letschti Betrug no grösser wird als er erschti. De Pilatus hät zu ihne geseit: Da händ er d'Hüeter, gönd und sichered das Grab so win ir's wüssed. Da sind's gange und händ das Grab la bewache, und de Stei händs versiglet.

Uferstehig

(Matth. 28,1) Won aber de Sabbat verbi gsi isch und der erschti Tag vo de Wuche aagfange hät, sind Maria Magdalena und di anderi Maria cho, zum s'Grab aluege. Und da hät's es grosses Erdbebe ggä, der Aengel vom Herr isch vom Himmel abe cho, isch zum Grab ane, hät de Schtei vom Grab wäg gwälzt und isch druf gsässe. Sini Gstalt isch gsi wi de Blitz und sis Chleid wiss wi Schnee. D' Hüeter vom Grab sind verschrocke vor Angscht und gsi wi tod. Aber der Aengel hät zu de Fraue gseit: Ihr münd kei Angscht ha. Ich weiss, das ihr de Jesus, de wo am Chrüz gsi isch, sueched. Er isch nüme da, er isch uferstande, win er gseit hät. Chömed da ane und lueged die Stell a, wo de Herr gläge isch. Und dän gönd schnäll und säged's den Aposchtel, das er uferschtande-n isch vo de Todte. Und lueged, er wird vor ihne herga uf Galiläa, und da wärded er en gsee. Lueged, ich has eu gseit.

Und si sind schnäll zum Grab use, voll Angscht und vor grosser Freud, und sind's de Jünger go säge. Und wos underwägs zu de Jünger gsi sind, da isch ihne de Jesus begägnet und hät gseit: Ich grüessen eu ! Und si sind zu ihm ane, händ sini Füess berüehrt und sind vor ihm uf de Bode gläge. Da hät de Jesus zu ihne gseit: Händ kei Angscht ! Gönd und verchündet es mine Brüeder, sie sölled uf Galiläa ga; det wärdet's mich gsee. Wos aber gange sind, da sind einigi vo de Grabwächter i'd Stadt und händ de Hohepriester alles verzellt, was gscheh isch. Und sie sind zämecho mit den Aeltischte und händ en Rat abghalte und de Chriegschnächt gnueg Gält ggä und händ gseit: Sini Jünger sind i de Nacht cho und händ en gstole, wo mir gschlafe händ. Und wo's würdi uuscho bim Landpfläger, da wämer in beruhige und und luege, das ihr sicher sind. Und si händ s'Gält gno und gmacht, was mer ihne gseit hät. Und das isch gemeini Red worde bi de Jude bis hüt.
Aber die elf Jünger sind uf Galiläa, uf en Berg, wo de Jesus gseit hät, si sölled cho. Und wo sie en gsee händ, sind sie vor ihm uf'd Chnüü gläge, aber etlichi händ s's nöd glaubt. Und de Jesus isch zu ihne ane und hät zu ihne gseit: Mir isch alli Gwalt ggä im Himmel und uf der's Aerde. Drum gönd hi und lehred alli Völker und taufed si im Name vom Vater, vom Sohn und vom Heilige Geist, und lehred sie alles halte, won ich eu befole han. Und siehe, ich bin bi eu alli Tag bis as End vo de Wält.


Uebersetzung von U. Roos, Hedingen. Verwendung nur mit Quellenangabe gestattet.
Anmerkung: Im Interesse der Lesbarkeit wurden in diesem Text Wörter wie "Hohepriester", "Geist" im Original belassen, anstatt "Hoheprieschter", "Geischt", wie sie im Zürichdeutschen effektiv gesprochen werden.