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Kultur des Friedens und des Lebens erarbeiten
Regionaler Kirchentag in Affoltern zum Thema "Menschenrechte"

Der ökumenische Kirchentag in Affoltern vom vergangenen Sonntag stand unter dem diesjährigen Motto von "Fastenopfer" und "Brot für Alle": "Wir glauben. Menschenrechte fordern Einsatz".

Von Ernst Schlatter


Seit einigen Jahren pilgern Kinder, Frauen und Männer in der Mitte der Fastenzeit aus den Gemeinden Aeugst, Hedingen, Obfelden und Ottenbach zum gemeinsamen Beginn des Regionalen ökumenischen Kirchentags zum katholischen Pfarreizentrum in Affoltern. So auch am vergangenen Sonntag.
Nach einer musikalischen Begrüssung durch die beiden in Buenos Aires geborenen Musikerinnen, Sonia Levitan und Cecilia Rodriquez (Querflöte und Gitarre) folgte ein kurze liturgische Einstimmung, die direkt zum Thema führte: Denn Menschenrechte haben zwar mit der christlichen Tradition zu tun, ohne die Erkenntnisse aber umzusetzen, bleiben sie leere Worthülsen.

Wertvolle Anstösse zum eigenen Handeln in den Ateliers

Darum ging es anschliessend in den verschiedenen Ateliers auf vielfältige Weise darum, persönliche Anstösse zu bekommen, im eigenen Leben einen Einsatz für die Menschenrechte zu leisten. Dass dies auch durchaus spielerisch, musikalisch und im Gespräch erfolgen kann, zeigte sich bei einem Rundgang durch die acht angebotenen Ateliers.
Als ein besonderes Beispiel möge die Umsetzung eines biblischen Gleichnisses (das Gleichnis vom gottlosen Richter und der Witwe, Lukas 18. 1 bis 8) in Bewegung, in Tanz dienen. Die Leiterinnen - Bettina Barz und Pfarrerin Renate Hauser - liessen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Geschichte mit dem ganzen Körper erleben, liessen sie das Lebensgefühl der Witwe nachvollziehen und nicht nur einen Traum zu haben, sondern handelnd zu werden.
Aussergewöhnliches spielte sich auch im Pfarrhausgarten der Reformierten Kirche ab: Die Stegreifgäng "zürisüd" - Jugendliche aus Affoltern - präsentierte unter anderem den selber komponierten und getexteten, eindrücklichen "Mäscheräp".
Hanns Walter Huppenbauer liess einen afrikanischen Kreuzweg in Bildern aufleben und Susanne Baltensberger unterstützte die meditativen Teile mit Improvisationen auf dem Klavier oder dem Monochord.

Genau hinsehen, Visionen entwickeln, Mut zum Handeln, innere Kraftquellen entdecken

Zum eindrücklichen, besinnlichen Abschluss trafen sich alle Gruppen in der reformierten Kirche: In vier Kreisen symbolisierten sie die gewonnenen Erkenntnisse zum Motto: Wir glauben. Menschenrechte fordern Einsatz:
Die Lupe: Symbol fürs genaue Hinsehen, den Einsatz von Herz und Verstand; die Brille, mit der man in die Weite sieht, Visionen und Sehnsüchte für eine gerechtere Welt zu gewinnen; das Schwert, das zum Handeln auffordert, auch wenn man sich dadurch nicht immer beliebt macht und die Kerze, welche zur Kontemplation, zum Erlangen von Kraftquellen aus dem Gebet, hinweist.

Bevor man sich im reformierten Chilehuus zum gemeinsamen Essen traf, welches übrigens die Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger von Hedingen zubereitet hatte, konnten die beiden Musikerinnen aus Südamerika nochmals mit hinreissenden Melodien und Rhythmen begeistern. Und so war denn auch ein Link zum durch die Kollekte unterstützten Projekt in Lateinamerika hergestellt. Damit soll für Rechte und Förderung von Frauen in verschiedenen südamerikanischen Staaten beigetragen werden. Für das gleiche Projekt - das in der Fastenagenda vorgestellt ist - werden morgen Samstag, 25. März auf verschiedenen Plätzen im Bezirk von der Migros gespendete Max-Havelar-Rosen verkauft werden und auch der Erlös aus Suppenzmittag der Reformierten Kirchgemeinde Affoltern, ebenfalls am 25. März von 10 bis 15 Uhr im neuen Kasino-Saal, ist dafür bestimmt.

Bilder:

1a + 1b: Gemeinsamer Abschluss des Regionalen Kirchentages in der reformierten Kirche Affoltern. (Bild eschla)
2 "zürisüd" mit dem "Mänscheräp". (Bild eschla)
3 Improvisationen auf dem Monochord durch Susanne Baltensperger zu einem von Hanns Walter Huppenbauer präsentierten afrikanischen Kreuzweg. (Bild eschla)