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Besuch der N4-Baustelle Fildern mit Lisette Müller

Gelegenheiten: Reisen, Verkehr

Die Bilder können durch Anklicken vergrössert werden. Bericht: Siehe unten

Am Bahnhof Hedingen warten, trotz Nieselregen, viele Interessenten Frau Lisette Müller begrüsst alle charmant. Sie freut sich, Menschen direkt begegnen zu können und während dem Wandern mit den Wählern zu plaudern. Diese Häuser gehören zur Ismatt bei Hedingen. Schöne Aussicht ins Tal, die jetzt, dank des Tunnels, nicht durch eine Autobahn verschandelt wird.
Unterwegs hat eine Teilnehmerin ein Salomons-Siegel gefunden Bernhard Schneider, Historiker, berichtet über den Verkehr in früheren Zeiten Der Verkehr mit Kutschen über die Alpenpässe war eine PR-Leistung, unter anderem durch J. W. Goethe und seine "Italienische Reise" Schaukästen am Informationspavillon Fildern; geöffnet Mittwoch und Samstag
Storchenschnabel am Wegrand. Der jüngste Besucher ist 7 Monate alt. Kilometerlange Förderandanlagen innerhalb der Baustelle. Der Aushub geht ins Rafzefeld, in die ehemaligen Kiesgruben, die bis auf 50 cm wieder an die Originalhöhe aufgefüllt werden können. Herr Köhli, ein Ingenieur, erklärt die Tunnelbaustelle und ihre Einrichtungen.
Der Bohrkopf, Durchmesser 14 Meter, wartet auf seinen nächsten Einsatz in der zweiten Röhre. Er kommt zum Einsatz, nachdem der 5-Meter Pilotstollen erstellt ist. Die erste Röhre durch den Islisberg ist offen. Jeden Tag werden 20 Meter Vortrieb erreicht und gleich verschalt Die Islisbergbaustelle, Tunneleingang und Hangstabilisierung Riesiger Maschinenpark, der bestens unterhalten ist.
 
Auch ein alter Saurer- Lastwagen leistet noch Dienst an der Fildern-Baustelle Das Armaturenbrett des Saurer-Lastwagens Die Rangierlok BM-847-960 "Iris" stellt Bahnwagen mit Aushub zu Zügen zusammen, welche u.a. über die S9-Strecke ins Rafzerfeld geführt werden.  

Mit Lisette Müller (EVP) in der Fildern

Von U. Roos, Hedingen

Am zweiten Ausflug in der Serie "Gelegenheiten" mit Lisette Müller und der EVP hat eine Gruppe von 25 Personen am 10. Mai 2005 die N4-Baustelle in der Fildern besucht. Diesmal war das Thema Reisen und Verkehr. Vom Bahnhof Hedingen führte die Wanderung entlang dem Aemtlerweg über die Ismatt Richtung Bonstetten. Unterwegs erzählte uns Bernhard Schneider (Ottenbach) über den Verkehr in historischer Zeit. Unsere Vorfahren waren bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts sehr oft zu Fuss unterwegs. Aemtler Bauern haben zu Fuss ihre Kirschen nach Zürich zum Verkauf gebracht. Wege und Strassen waren schlecht; weite Reisen waren kein Vergnügen. Weniger begüterte Aemtler legten an einem Tag 25 oder auch 50 Kilometer zurück, aber nur wenn es notwendig war, um Nahrung oder Verdienst zu finden. Erst vor etwa 150 Jahren wurde das Reisen für jedermann möglich und bezahlbar. Die Bahnstrecke durch das Säuliamt, heute von der S9 befahren, wurde 1864 eröffnet, nach weniger als 5 Jahren Bauzeit, inklusive Tunnel.

Nach eineinhalbstündiger Wanderung erreichten wir den Informations-Pavillon in der Fildern. Herr Köhli, ein Ingenieur vom Tunnelbau, zeigte einen Film über den Fortschritt der Tunnelbauten und führte unsere Gruppe anschliessend über die Baustelle.

Ein paar Zahlen: Zum Bau des Uetliberg- und Islisberg-Tunnels ist es notwendig, ca. 9 Millionen Tonnen Aushub von der Baustelle wegzuführen. Dieses Material wird mit der Bahn ins Rafzerfeld transportiert. Umgekehrt müssen 2 Millionen Tonnen Baumaterial, vor allem Kies, zur Baustelle gebracht werden. Jeder Zug fasst etwa 1000 Tonnen. Ein Strassentransport dieses Materials würde etwa eine Million Lastwagenfahrten bedeuten! Der ganze Bau-Aufwand für Islisberg- und Uetlibergtunnel beträgt etwa 4000 Millionen Franken. - Der Tunnelbau erfolgt durch Molasse und Lockergestein, meistens problemlos. Verschiedene Hänge mussten gegen das Abrutschen stabilisiert werden. In einzelnen Fällen ist die Tunneldecke eingebrochen. Einmal ist eine 30 Meter hohe Schicht bis zur Erdoberfläche durchgebrochen - 1000 Kubikmeter Sand sind in den Stollen gerutscht und mussten wieder ausgegraben werden.
Der Uetlibergtunnel wird 2 Fahrspuren und einen Pannenstreifen aufweisen, der Islisbergtunnel ist 2-spurig ohne Pannenstreifen. Alle 900 Meter gibt es zwischen den Tunnelröhren eine Querverbindung, welche für Fahrzeuge (Feuerwehr) befahrbar ist. In kürzeren Abständen gibt es Fluchtwege und Notfall-Telefone für Personen.
Der erste Teil des Islisbergtunnels wird bis 2008 eröffnet sein.
Der "strittige" Abluft-Kamin bei Aesch wurde 25 Meter hoch gebaut. Er ist so dimensioniert, dass man ihn, falls notwendig, auf die früher einmal verlangten 40 Meter erhöhen kann. Seit dem Anfang der Planung hat sich die erwartete Abgasmenge dank lufthygienischer Massnahmen an den Fahrzeugen verringert.