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Schwerzenbach 1873

Die Pfarrei und politische Gemeinde im Bezirk Uster, Notariatskreis Greifensee, 7. Militärbezirk, bildet auch eine Schulgemeinde und umfasst ausser dem Dorf Schwerzenbach noch: Engelsrüti, Grützli, Hegger, Hofacker, Juch, Platten, Rütli, Sonnenberg und Zielacker mit 220 Einwohnern, die vorzüglich Landwirthschaft, sehr viele auch die Seidenweberei betreiben. Gemeindegebiet: 727 Jucharten, wovon 4 Juch. Haus, Hof und Gärten, 1 Juch. Reben, 568 Juch. Feld und Wiesen, 103 Juch. Riedter und Moore, 44 Juch. Waldung und 7 Juch. Unkultiviertes Land. Durch das öftere Austreten der Glatt wird der Gemeinde, namentlich am Torfland, bedeutender Schaden verursacht. Torf wird ziemlich viel gestochen, jedoch mehr für den eigenen Gebrauch, da die Waldung unbedeutend ist.
Schwerzenbach, das Dorf mit 20 Wohnhäusern und 220 Einwohnern, liegt unweit dem Ausflusse des Greifensees, 3 Minuten rechts seitwärts der Glatt, 8 Minuten südwestlich von der Station Schwerzenbach, an der alten Zürichstrasse zwischen Dübendorf und Greifensee, 5/4 Stunden von Uster und 2 Stunden von Zürich entfernt. Das Chorherrenstift am Grossmünster hatte hier einige Besitzungen: das Kloster Einsiedeln besass die Judikatur und hatte Leibeigene daselbst. Die Hoheitsrechte über den Ort kamen mit Greifensee an den Stand Zürich. Der erste reformierte Pfarrer war Hs. Jakob Kaiser, von Utznach gebürtig. Er wurde, als er am 22. Mai 1529 in der Absicht, auch in seiner Heimat das Evangelium zu predigen, ins Gaster hinaufreiten wollte, im Eschenbacher-Wald von Schwyzern heimtückisch angefallen und gefangen nach Schwyz geführt, wo er als ein Ketzer zum Tode verurtheilt und in Gegenwart eines zürcherischen Gesandten, der für ihn bat, verbrannt wurde. Er starb mit grosser Standhaftigkeit.

Gewerbe

1 Seidenfabrikationsgeschäft.