Aeugst 1873

Aeugst, die Pfarrei bildet zugleich die politische Gemeinde, welche aus den drei Civilgemeinden Aeugst, Aeugsterthal und Wengi besteht, im Bezirk Affoltern, Wahlkreis Hausen, 1. Militärbezirk, Notariat Knonau (Affoltern), mit 667 Einwohner, die sich mit Landbau und Winden und Weben der Seide beschäftigen. Gemeindegebiet: 2109 Jucharten, wovon 11 Juch. Haus, Hofraum und Gärten, 2 Juch. Reben, 1332 Juch. Feld und Wiesen, 70 Juch. Riedter und Moore, 680 Juch. Waldung, 17 Juch. unkult. Land.
Aeugst, die Civilgemeinde, umfasst ausser dem Dorfe Aeugst noch Weid mit 280 Einwohnern.

Aeugst, das Dorf, mit 34 Wohnhäusern, liegt 1/2 Stunde von Affoltern, am südwestlichen Abhang des Albisberges, auf einem von diesem durch den Türlersee und die Reppisch getrennten Hügel, von dem man eine schöne Aussicht in das Zuger-, einen Theil des Schwyzer- und Luzernergebietes, in die sie umgebenden Hochgebirge und in das obere freie Amt geniesst. Vermuthlich wurde diese Gegend schon in vorchristlicher Zeit bewohnt. Im Mittelalter gehörte die Gegend den Freiherren von Eschenbach, und die Vogtherrlichkeit übten die Edlen von Baldegg aus. Im Aeugsterthal, wo der Hof "Kloster" liegt, stand früher ein Beginen-Klösterchen.

Gewerbe

1 mechan. Baumwollspinnerei, 1 Sennhütte, 1 Holzdrechslerei, 2 Wagner, 1 Schlosser, 1 Zimmermann.

Aeugsterthal
Die Civ.Gemeinde gehört in die Pfarrei und polit. Gemeinde Aeugst und umfasst im Ober- und Unterthal: Hausegg, Breiten, Götschi, Gubel, Habersaat, Huber, Kloster, Mühleberg, Riedt, Scheller, Weber und Wolfen mit 334 Einw., die sich mit Landbau, Fabrikarbeit und Seidenweben beschäftigen.

Mühleberg
Weiler von 6 Wohnhäusern in der Civ. Gemeinde Aeugsterthal, an der neuen Strasse von da nach Affoltern, auf der Höhe. 1 Seidenferggerei.

Wengi
Die Civ. Gemeinde gehört zur politischen Gemeinde und Pfarrei Aeugst und umfasst einzig den Weiler Wengi, am südlichen Abhang des Aegsterberges oberhalb der Jonen, mit 11 Wohnhäusern und 53 Einwohnern, die Landwirthschaft und Seidenweberei treiben. Hier befindet sich das ziemlich gut eingerichtete Wengibad dessen Quelle schwefel- und alaunhaltig ist und von Zürich und der benachbarten Gegend aus ziemlich besucht wird.